Die Verordnung (EG) Nr. 510/2006 „zum Schutz von geographischen Angaben und Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel“ ist das Kernstück der Europäischen Politik zur Sicherstellung der Qualität. Die Zielsetzung insbesondere ist:
- Die Förderung der ländlichen Entwicklung, Steigerung des Einkommens der Landwirte und Förderung der Niederlassung der ländlichen Bevölkerung in den benachteiligten und abgelegenen Gebieten.
- Die Produktionsförderung von qualitativen Erzeugnissen, bei denen ein Zusammenhang zwischen den einzigartigen und besonderen Eigenschaften der Produkte und ihrer geographischen Herkunft besteht. Diese Produkte entsprechen dem zunehmenden Bedürfnis der Verbraucher nach Authentizität, Geschmack, Tradition und Qualität.
- Die Bereitstellung der entsprechenden klaren und kurzgefassten Produktinformationen, ermöglicht es den Verbrauchern sich ein präzises Bild über die Herkunft der Produkte zu machen, und gewährleisten gleichzeitig ihren Schutz vor unzulässigen Nachahmprodukten.
Die geschützte geographische Angabe (g.g.A) ist der Name einer Region zur Bezeichnung eines Agrarerzeugnisses oder Lebensmittels, das aus dieser Region stammt.
Die hierzu geltenden Voraussetzungen sind:
„Das Produkt weist eine erste Güteklasse, ein besonderes Renommee oder ein anderes positives Merkmal auf, das auf die geographische Herkunft zurückzuführen ist. Mindestens eine der Produktionsstufen, der Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung findet in dieser geographischen Region statt.“
Lesbos gehört zu den wenigen Regionen in Griechenland, der von der Europäischen Union offiziell gemäß der Verordnung 1107/96 die „geschützte geographische Angabe“ für die Erzeugung von Olivenöl erteilt wurde. Diese Anerkennung garantiert die hohe Qualität und die besonderen qualitativen Eigenschaften (Farbe, Geschmack, Aroma) des Olivenöls von Lesbos, die in direkter Verbindung mit der Herkunftsregion stehen. Die Insel Lesbos befindet sich in der nordöstlichen Ägäis, nahe der kleinasiatischen Küste. Die Kultivierung der Oliven ist schon aus der Antike bekannt, hat sich aber erst im 19. Jahrhundert gefestigt, insbesondere nachdem auf Lesbos großer Grundbesitz entstand. Der wichtigste Grund war die große Olivenölnachfrage aus den Schwarzmeerregionen und den Donau-Anrainerstaaten, zu denen zu dieser Zeit enge Handelsbeziehungen bestanden. Der Großteil der Olivenbäume entstand aus der Veredlung mit wilden Olivenbäumen. Als 1850 ein starker Frost den gesamten Baumbestand vernichtete, wurden neue frostbeständige Sorten eingeführt. 70% der Bäume gehören der Olivensorte „Kolovi“ an. Diese einzigartige Sorte wächst ausschließlich auf Lesbos. Heutzutage wachsen auf der Insel 11 Millionen Olivenbäume, demgegenüber stehen 87.000 Inseleinwohnern – dies ist mit Abstand das größte Verhältnis weltweit.
Die silbergrünschimmernden Olivenhaine erscheinen sehr ernst, gleichzeitig aber auch unbeschwert freundlich, und reichen vom Wellenschlag an der Küste bis zu den Pinien in den Bergen hinauf. Die Olivenbäume und die Terrassenstufen halten das ganze Ökosystem zusammen, denn sonst würde es zur Bodenkorrosion kommen und die dichte Pflanzendeckung und die Pflanzenvielfalt würden drastisch zurückgehen. Der Sandlehmboden der Insel ist auf das Vorkommnis von Schiefergestein und Marmor zurückzuführen. Dieser Boden, der reich an Kalk, Phosphor und Kalium ist, trägt wesentlich zu der außerordentlichen Qualität des lesbiotischen Olivenöls bei. Das gemäßigte Mittelmeerklima mit einem hohen Sonnenaufkommen (jährlich 3000 Stunden Sonnenschein) verfeinert das Aroma und die Farbe des Olivenöls. Ungefähr die Hälfte der Olivenhaine befindet sich in gebirgigen Regionen in niedrigen und höheren Lagen, eine weitere Besonderheit der Haine. Daher sind sie schwer zugänglich, sehr oft nur mit der Hilfe von Nutztieren, insgesamt ein schwieriges und sehr mühsames Unterfangen. Das Verfahren der Olivenernte hat sich über die Jahre nicht verändert. Mit liebevoller und sorgfältiger Handarbeit und unter geringem Einsatz von tragbaren Abschlagmaschinen werden die Oliven geerntet.
Dies alles führt dazu, dass das erzeugte Olivenöl alle Vorteile eines natürlichen und reinen Agrarerzeugnisses aufweist. Dies lässt sich auch anhand der eingesetzten Düngemittel belegen. Der Stickstoff, der zum Einsatz kommt liegt unter 100 Gramm pro Baum, eine geringe Menge gemessen an den Werten die anderswo anzutreffen sind. Entsprechend gering fällt auch die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln, Pestiziden usw. aus. Eine weitere Besonderheit, die zur exzellenten Qualität beiträgt, ist die Kombination einer großen Anzahl moderner Ölmühlen und der Vielzahl von Kleinanbauern. Dies hat zur Folge, dass die Frucht sofort gepresst wird, der Bauer beim Verarbeitungsverfahren anwesend ist und er somit für die letztendlich gute Qualität sorgen kann. Die Olivenfrüchte werden durch Schlagen auf den für die Ernte ausgelegten Planen oder Netzen aufgefangen, in kleinen Naturfasersäcken abgefüllt und direkt zu den Ölmühlen gebracht. Die Extraktion des Olivenöls findet in den zentrifugalen rostfreien Edelstahlölmühlen statt. Zur Verarbeitung und zur Verdünnung der Olivenpaste wird bis auf 27°C erhitztes Wasser verwendet. Für den Transport und die Lagerung des Olivenöls kommen moderne Spezialcontainer und rostfreie Zisternen zum Einsatz. Das Olivenöl wird lichtgeschützt und bei niedrigeren Temperaturen gelagert.
Das Olivenöl von Lesbos weist folgende einmalige Merkmale auf:
- Eine leichte goldgelbe Färbung, die auf die geringe Konzentration von Chlorophyll zurückzuführen ist. Chlorophyll ist ein grüner Farbstoff, die die Oxydation des Olivenöls nachweisbar beschleunigt, wenn dieses dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Die geringe Chlorophyll-Konzentration des Olivenöls von Lesbos sichert dem abgefüllten Produkt eine hohe Lebensdauer.
- Eine dünnflüssige Struktur (geringe Zähflüssigkeit-feiner Geschmack), die der verhältnismäßig hohen Anzahl ungesättigter Fettsäuren zuzuschreiben ist. Im Gegensatz dazu, je höher die Anzahl an gesättigten Fettsäuren desto dickflüssiger wird das Olivenöl.
- Ein intensives und angenehmes Aroma, das dem Sandlehmboden der gebirgigen Region zu verdanken ist.
- Die Authentizität des lesbiotischen Olivenöls wird durch die Organisation zur Zertifizierung & Überwachung von Agrarerzeugnissen AGROCERT strengstens kontrolliert. Dadurch wird die Kontrolle aller Produktionsstufen, vom Olivenhain bis zur Standardisierung, sichergestellt. Unabdingbar ist auch die organoleptische Prüfung, die von Fachleuten des Entwicklungsministeriums durchgeführt wird. Das Olivenöl wird in nummerierten Flaschen abgefüllt, auf denen das Erntejahr angeführt wird.
- ·Das gemeinschaftliche Logo „geschützte geographische Angabe“ (g.g.A.) steigert die Identifizierbarkeit des Endproduktes, und wirkt gleichzeitig als Gütesiegel für seine Authentizität und seine Qualität. Damit wird klargestellt, dass ein Zusammenhang zwischen den Eigenschaften der Produkte und ihrer geographischen Herkunft besteht.
Für mehr Infos:
E-mail: info@olivenoel-gga-lesbos.info
Internet: www.olivenoel-gga-lesbos.info & www.try-k.de
Tel.: +49 228 971 60 49 – 0
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